Mehr denn je ist die Küche heute das Herz der Wohnung. Rund ein Drittel aller Gespräche finden zwischen Herd und Kühlschrank statt – und natürlich enden hier die besten Partys. Weil die neue Aufwertung der Küche vor allem eine Chance für den Küchenplaner ist, widmen wir dem Thema Küchenplanung eine kleine Serie. In Teil 1 geht es um die Grundlagen.
Auf dem Weg von der offenen Feuerstelle unserer Vorfahren bis zur modernen Küche wurde der Kochplatz immer wieder neu erfunden. Als wichtigster Wegbereiter der heute üblichen Einbauküche gilt die Frankfurter Küche, die 1926 von Margarete Schütte-Lihotzky entwickelt wurde. Nach dem Vorbild der industriellen Fertigung schuf die Architektin einen funktionalen Arbeitsplatz für eine Person: Um lange Wege und überflüssige Arbeitsschritte zu vermeiden, ordnete sie auf nur 6,5 m² Grundfläche von der Spüle bis zum Bügelbrett alles an, was die Hausfrau in der damaligen Zeit brauchte. Eine echte Innovation im städtischen Wohnungsbau, denn erstmals konnten Küchen aus Systemmöbeln standardisiert gefertigt und gleich in die neuen Wohnungen eingebaut werden.
Die Nachteile des ambitionierten Konzepts spürten vor allem die Benutzer. An die Wohnküche gewöhnt, mussten sie ihre Lebensweise radikal umstellen, denn Anpassungen der Küche selbst waren nicht vorgesehen. Die Frauen fühlten sich an ihrem neuen „Arbeitsplatz“ von der Familie isoliert und bemängelten zudem fehlenden Platz für die Beaufsichtigung kleinerer Kinder. Dies führte dazu, dass sich die Frankfurter Küche trotz ihrer hochwertigen Ausführung nie richtig durchsetzte. Sie war einfach an der damaligen Lebenswirklichkeit vorbei geplant.
Hier geht’s zum ganzen Beitrag, erschienen in Ausgabe 1/2016 des Handelsmagazins [Möbel]VERKAUFEN.